Ich lebe noch! Und Folgen des Zarkarrah-Leaks 1

Im Juni 2210, also vor etwa sieben Monaten, bin ich untergetaucht, um der Strafverfolgung zu entgehen. Hintegrund war, das ich mehrere hoch geheime Dokumente des UNSC veröffentlicht habe, die möglicherweise illegale Machenschaften innerhalb des Militärs belegen. Auf jeden Fall offenbarten sie, dass das UNSC seiner Pflicht, die VE über jede Aktivität zu unterrichten, nicht nachkommt.
Ich wurde zur galaxisweiten Fahndung ausgeschrieben und musste zwangsweise untertauchen. Meine Story zog sehr bald so große Kreise, dass sich auch die VE damit in mehreren Sitzungen beschäftigte und es die Wahl nachhaltig beeinflusste (Dazu morgen mehr). Schließlich sah sich das UNSC gezwungen, eine offizielle Stellungnahme zu veröffentlichen und unkritische Details über Project Rogue zu veröffentlichen. Nach langem hin und her gewährte mir Präsident Darjenkow schließlich Amnestie (er wurde quasi durch den Druck der Bevölkerung, NGOs und einiger anderer Regierungen gezwungen).


Bevor ich hier jetzt erkläre, was Project Rogue ist, möchte ich euch danken. Ihr habt mir echt geholfen und eure Unterstützung und euer Einsatz für mich und meine Familie war echt rührend. Am liebsten würde ich allen Unterstützern persönlich danken, nur fehlt mir dir Zeit. Fühlt euch trotzdem gedrückt.
Ich weiß, ich war sehr lange von der Bildfläche verschwunden, obwohl mir schon im August letzten Jahres Amnestie gewährt wurde. Allerdings hatte ich sehr wenig Zeit, da ich Hauptzeugin in dutzenden Anhörungen war. Außerdem war die anschließende Stellungnahme und die Ergebnisse der Ausschüsse nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich war ganz einfach enttäuscht und sah keinen Sinn mehr in meiner Arbeit. Warum sollte ich weiter Machtmissbrauch enthüllen, wenn es sowieso nichts änderte? Stattdessen reiste ich einige Monate durch die Galaxie und hatte quasi eine Mid-Life-Crisis (und das mit 28). Viele andere Journalistenkollegen haben mich dabei unterstützt und versucht zu überreden, weiterzumachen. Am hartnäckigsten war dabei Malte Blomqvist, der mir schließlich die Augen öffnete. Meine Story hatte doch etwas gebracht. Darjenkows Regierung wurde bei den Wahlen hart abgestraft und Zambiik setzte einige größere Reformen durch. So wurde dem UNSC der Etat teilweise gekürzt, außerdem muss der Admiralitätsrat jeden Monat einen detaillierten Bericht einer Kontrollkomission zukommen lassen. Zwar wurde Project Rogue im Nachhinein genehmigt, doch das UNSC hat (hoffentlich) seine Lektion gelernt.
Anyways, nach meinem Selbstfindungstrip (die Galaxie ist echt schön. Wenn es jemanden interessiert, kann ich darüber ja mal berichten) habe ich beschlossen, mich wieder dem Journalismus zuzuwenden. Und da bin ich jetzt. Dieser Blog wird einige Änderungen erfahren. So werde ich jetzt jeden Sonntag eine Zusammenfassung der Woche geben und die wichtigsten Nachrichten der Woche wiederholen und bewerten. Zwischendurch werde ich natürlich weiterhin über Breaking News berichten und meine investigative Tätigkeit fortsetzen.

Aber um meine persönlichen Ermittlungen im Fall "Project Rogue" abzuschließen, werde ich für euch die Stellungnahme noch einmal analysieren. Morgen werde ich dann eine Analyse der Wahl vom September veröffentlichen. Dabei werde ich natürlich besonders auf den Zusammenhang mit dem Zarkarrah-Leak eingehen und wie Zambiik letztendlich reagiert hat.

 

Was ist dies Project Rogue eigentlich genau?

Hier Auszüge aus der offiziellen Stellungnahme des UNSC (gekürzt):

 

[...] Project Rogue ist ein militärisches Geheimprogramm, welches dem Schutze des internationalen und pangalaktischen Friedens dient. Aufgrund der verstärkten Gefahrenlage in jüngerer Vergangenheit sah sich das UNSCHCA [ United Nations Space Corps High Command of Admirals, offizielle Bezeichnung des UNSC und seines höchsten Organs, dem Admiralitätsrats] gezwungen, Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung eben jener Gefahrenlage zu entwickeln. Project Rogue erfüllt eben jenen Zweck [...]

 

[...] Ziel des Programmes ist es, durch intensive Nachforschungen und Aufklärungen Gefährder (Terroristen, Separatisten, Piraten, Schmuggler) zu erkennen und direkt zu bekämpfen. Dazu nutzen wir die gesamte Bandbreite, die uns legal zur Verfügung steht, voll aus und setzten modernste Technik ein.[...]

 

[...] Der Grund für die sehr hohe Geheimhaltung liegt in seiner präkeren Bedeutung für die innere Sicherheit. Das UNSCHCA konnte es nicht riskieren, dass Informationen an die Öffentlichkeit und so an die Gefährder dringen. Dies hätte eine unglaubliche Gefahr für die aktiven Soldaten im Feld aber auch die innere Sicherheit bedeutet. Zum Glück konnte man den Schaden, der durch die Leaks verursacht wurde, begrenzen und es kam niemand ums Leben.[...]

 

[...] Das arcarianische Programm Fearang hat eine ähnliche Zielsetzung wie Rogue und verfolgt ähnliche Methoden. Aus diesem Grund wollten wir beide Projekte vereinen und so die militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen unserer beiden Völker verstärken. Der Zarkarrah-Vorfall war leider ein sehr tragischer Unfall, welcher die Verhandlungen weit zurückgeworfen hat und unsere Beziehungen verschlechtert hat. Es war aber nicht, entgegen der Behauptungen einiger Leaker, ein gezielter Abschuss durch die Meridian gewesen, vor allem, da die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss standen. [...]

 

Viceadmiral Steven Ghonzou übernimmt als zuständiger Offizier die vollständige Verantwortung für alle begangen Straftaten während der Ermittlungen. Konsequenterweise tritt er von allen Posten ab und wird in den Ruhestand versetzt. [...]

 

Quelle: https://www.unsc.sol.ter.gov/statements/zarkarrah-leak-project-rogue-statement-938452 (Zugriff: 23.8.2210 und 9.1.2211)

Im Kern scheint Project Rogue also eine Art Anti-Terror-Programm zu sein. Die (doch sehr übertriebene) Geheimhaltung wird mit der angeblichen Brisanz des ganzen Projektes begründet. Allerdings bleibt die Stellungnahme eine detailliertere Erklärung schuldig. Stattdessen wird vieles sehr schwammig umschrieben und liest sich teilweise mehr wie Werbung, als wie eine Stellungnahme (Dazu nutzen wir die gesamte Bandbreite, die uns legal zur Verfügung steht, voll aus und setzten modernste Technik ein). Was ist die Bandbreite, von der gesprochen wird? Und was wird als legal definiert? Das UNSC hat mit dem Programm direkt schon das Gesetz formal gebrochen, also wird ihre Definition von "Legal" wohl von der allgemeinen Definition stark abweichen.
Auch geht aus der Stellungnahme hervor, was Fearang der Arcarianer ist. Es scheint teilweise Project Rogue sehr stark zu ähneln und das UNSC wollte in dem Bereich mit den Arcarianern stärker zusammenarbeiten.

Im letzten Absatz wird Vizeadmiral Steven Ghonzou zum verantwortlichen Offizier gemacht und erklärt, dass er zurücktritt. Das wirkt sehr, als würde man hier sich einfach einen Sündenbock suchen, zumal Ghonzou bisher Kommandant der Artaris-Grenzflotte war.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Stellungnahme nur sehr wenig klarstellt und absichtlich schwammig formuliert ist. Vor allem durch die Reaktion des UNSCs auf meine Leaks wir deutlich, dass Project Rogue eine sehr kritische Rolle für sie spielt. Dabei wird es sich wohl nicht nur auf die Terrorabwehr beschränken, da die Erde mehrere sehr gut arbeitende Behörden hat (IBI, CTU, UNMIA und im Grenzschutz das UNSC).
Diese Stellungnahme hat natürlich meine Neugier geweckt, aber aus meinen gelernten Erfahrungen werde ich dem nicht weiter nachgehen. (Ich weiß, dass werden mir manche vorhalten, aber es ist für mich persönlich einfach besser so. Wer weiß, was sie tun würden, wenn ich weiterforsche..)

 

Das Statement war natürlich nicht die einzige Reaktion auf die Leaks, die politischen Reaktionen werde ich morgen besprechen.

 

Es ist auf jeden Fall sehr gut und schön, euch alle wiederzusehen. Bis zum nächsten Beitrag!

-Kasumi