Acid

Fortsetzung von Tod eines Soldaten


In Washington wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, die auf Äußerste entstellt ist. Für Matt ist es eine willkommene Ablenkungen nach den Terrorvorfällen vor einigen Wochen.
Gleichzeitig kämpft eine kleine Piratenbande einen brutalen Krieg gegen die mächtigste und gefährlichste Gruppe der Galaxie.
Schon bald werden sich die Wege kreuzen...

 

Acid ist die direkte Fortsetzung von Tod eines Soldaten.

 

Für die Arbeiten habe ich mir zwei Freunde mit ins Boot geholt, Pia und Sebastian, welche den Plot mit ausgearbeitet haben und später bei der Überarbeitung helfen. Das Schreiben übernehme ich immer noch komplett, aber sie sind trotzdem genauso wichtig wie ich.


Leseprobe

 

Erde 24.3.2209

 

Washington DC, Little Falls 16:39 EZ

 

 

Mittlerweile schüttete es wie aus Kübeln. Matt parkte seinen Wagen am Straßenrand und stieg aus. Auf der anderen Seite des Potomac, hinter einer Baumreihe, befand sich die Insel, auf der die Leiche gefunden worden war.
Missmutig stapfte Matt durch den Regen auf die Brücke auf der anderen Straßenseite zu.
Scheiß Wetter!
An der Fußgängerbrücke wurde er von zwei jungen Polizisten aufgehalten.
„Ihren Ausweis, bitte“, verlangte der linke. Seine Kollegin rechts von Matt legte die Hand auf die Waffe. Matt holte seinen Ausweis heraus und hielt ihn dem Polizisten unter die Nase.
„Sie können passieren“, meinte er mit einem Kopfnicken.
„Danke.“
Matt ging durch die Absperrung und überquerte die Brücke. An dessen Ende erwartete ihn ein Feldweg, der sich in ein Matschfeld verwandelt hatte. Daran hatte auch der spärliche Wald auf beiden Seiten nichts ändern können.
Na toll. Matts Laune sank noch ein Stück weiter. Er wollte schon losgehen, als links von ihm ein Geländewagen der Metropolitan Police hielt. Der Fahrer ließ das Fenster herunter.
„Kumpel, soll ich dich mitnehmen?“, fragte ein schlaksiger Polizist in den Dreißigern.
„Klar, danke.“ Augenblicklich hob sich Matts Laune wieder. Er öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Auf der Rückbank saßen schon zwei Mitfahrer. Als Matt die Tür geschlossen hatte, fuhr der Polizist los. Obwohl er relativ langsam fuhr, wurde Matt arg durchgeschüttelt. Matsch spritzte zu beiden Seiten auf und verschmutzte die Scheiben.
„Meine Fresse, hört das auch mal auf zu gallern?“, fragte der Fahrer und beugte sich vor, um in den Himmel zu schauen.
Matt sagte nichts, ihm war nicht nach Konversation. Auch die beiden Mitfahrer sagten nichts.
Langsam wich der Wald einem sumpfigen Gebiet. Verkrüppelte und tote Bäume ragten aus dem Matsch wie die Hände von Skeletten.
Plötzlich hielt der Fahrer. „Hier ist Endstation. Der Fundort ist da rechts. Einfach den Stegen folgen.“
Matt schaute aus dem Fenster. Durch den dichten Regen konnte er gerade so ein großes, weißes Zelt und einige Menschen sehen.
Dann wollen wir mal. Matt stieg aus und wurde fast sofort klatschnass. Obwohl seine Kleidung größtenteils wasserabweisend war, kam einiges durch. Er schaute sich kurz um. Endlich entdeckte er die provisorischen Laufstege aus Aluminium, von denen der Fahrer gesprochen hatte und rannte los. Nach einem kurzen Sprint kam er am Zelt an und war froh, dem Regen zu entkommen. Er zog seine nasse Jacke aus und legte sie über einen Klappstuhl.
„Hey Matt!“, rief plötzlich Michael hinter ihm. Matt drehte sich um. Dort stand Michael, mal wieder mit perfekt sitzendem Anzug.
„Sag mal, wurdest du nicht nass?“, fragte Matt.
„Doch, aber ich hatte einen Plastikoverall an.“
„Glückspilz. Wo ist die Leiche?“
„Komm.“
Die beiden schlängelten sich an Kisten mit Beweisen und technischer Ausrüstung vorbei. Im nächsten Zelt war ein Haufen Spurentechniker. Als einer der Techniker zur Seite trat, konnte Matt die Leiche sehen. Sofort drehte sich ihm der Magen um. Er schon viele Morde gesehen, aber das war mit Abstand der grausamste.
Auf dem Boden lag der Oberkörper eines jungen Mannes, sein Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzogen. Überall auf dem Körper waren verätzte Stellen, seine beiden Beine und sein rechter Arm waren abgerissen. Dort wo eigentlich sein Herz sein sollte, klaffte ein Loch. Doch das bizarrste an dem Bild war, das quer über dem Körper der Name „PIA“ in Großbuchstaben eingeritzt war.
„Heilige Scheiße, mit was für einem Monster haben wir es hier zu tun?“, fragte Matt entsetzt.
„Keine Ahnung, aber ein Terrorhintergrund kann ausgeschlossen werden. CTU und Homeland bleiben zu Hause.“
„Gut, bleibt nur noch ein Serienmörder oder ein psychisch Gestörter.“
„Denke ich auch.“
Matt sah sich den Fundort genauer an. Um die Leiche herum waren viele Fußspuren, aber nur an einigen standen Spurennummern. Matt sah sich genauer an. Es waren schwere Stiefel gewesen, Größe 45 oder 46.
„Der Täter ist vermutlich männlich und zwischen ein Meter achtzig und zwei Meter groß. Er ist entweder sehr schwer oder er hat die Leiche getragen.“
„Vielleicht war es Superman?“, fragte Michael scherzhaft.
„Wohl kaum. Seine Abdrücke müssten tiefer sein und er hat Schuhgröße 48.“
„War ja nur ein Scherz. Wir suchen also einen durchschnittlich großen Mann mit durchschnittlicher Schuhgröße?“
„Ja.“
Matt kam wieder hoch. Er wandte seinen Blick von der Leiche.
„Der Mord hat hier nicht stattgefunden. Sag mal, wo bleibt eigentlich Tiberius?“
Matt sah sich nach dem Pathologen um, konnte ihn aber nirgends entdecken. „Überhaupt, wo ist der Rest des Teams?“
„Ivory hat Urlaub und James steht im Stau. Aber Tiberius? Keine Ahnung“, antwortete Michael schulterzuckend.
„James steht auch immer im Stau, oder? Lass uns Revier zurückfahren, hier gibt es nichts mehr zu sehen.“
Matt wandte sich komplett vom Fundort ab und ging zum Rand des Zeltes zurück. Dort nahm er seine Jacke und schaute nach draußen. Es regnete noch immer.
„Ich hoffe, dein Auto ist hier“, sagte Michael mit zweifelndem Blick.
„Nein, ich wurde gebracht.“
„Super, wie steht´s mit einem Regenschirm?“
„Auch nicht.“
Matt zog sich seine Jacke an und trat in den Regen hinaus. Mit einem Seufzer folgte Michael ihm. Am Ende des Alusteges angekommen, blieb Matt stehen. Er ließ seinen Blick über den verschlammten Feldweg gleiten und suchte eine halbwegs trockene Stelle, fand aber keine.
Was soll´s?, dachte Matt mit Blick auf seine billigen Turnschuhe und lief los. Er hatte schon die Hälfte des Weges geschafft, als plötzlich seiner rechter Schuh im Matsch stecken blieb. Fluchend drehte Matt sich um und zog seinen Schuh aus dem Schlamm. Schadenfroh spazierte auf einmal Michael neben ihm her und grinste. „Wir sehen uns dann auf dem Revier!“, sagte er hämisch.
„Arsch!“, brummte Matt und leerte das Wasser aus dem Schuh.
Heute geht auch nichts gut. Missmutig zog er den Schuh wieder an und stapfte weiter. Bei jedem Schritt sog sich seine Socke weiter mit Wasser voll. Gerade als er das Ende des Waldes erreichte, ließ der Regen langsam nach. Matt beschleunigte seine Schritte. Die beiden Polizisten auf der Brücke waren mittlerweile auch klatschnass und schlecht gelaunt.
Am Wagen angekommen schmiss er seine Schuhe und Jacke in den Kofferraum und stieg ein. Matt startete den Wagen und fuhr los. Er reihte sich in den Feierabendverkehr ein. Langsam krochen sie die verstopften Hauptstraßen entlang.
Wieso bitte müssen die Skycars hier so niedrig fliegen?, fragte Matt sich genervt. Nach fast einer Stunde kam er am Revier an. Er parkte seinen Wagen in der Tiefgarage und stieg aus. Die nassen Sachen ließ er im Wagen liegen. Schnell durchquerte er das Parkdeck und machte sich auf den Weg in das Büro seines Teams.

 


Konzeptzeichnung von Pia Johnson, der Antagonistin aus Acid und Anführerin der Piratenbande We Fuck You
Konzeptzeichnung von Pia Johnson, der Antagonistin aus Acid und Anführerin der Piratenbande We Fuck You