Folgen des Zarkarrah-Leaks 2

Im ersten Teil ging es um die Reaktion des UNSCs auf die Leaks, heute werden wir uns auf die politischen Folgen konzentrieren. Unter anderem hat die Weise, wie Darjenkows Regierung mit der Affäre umgegangen ist, für seine katastrophale Niederlage gesorgt. Aber es gab auch den rechten Parteien größeren Aufschwung.


Am 25.9 letzten Jahres wurde der neue Präsident der VE gewählt. Wochenlang hat Erik Dunhagen (SDP, sehr konservativ) mit 40% bis 45% die Umfragen angeführt. Zambiik konnte kontinuierlich zulegen und schloss schließlich zu Dunhagen auf.
Darjenkow und seine Regierungen haben sich lange über die Leaks ausgeschwiegen und öffentlich weder eine Stellungnahme abgegeben, noch das UNSC unter Druck gesetzt. Erst als das Verfassungsgericht im Juni dem UNSC offiziell Rechtsbruch nachwies, wurde Darjenkow, oder besser sein Vize Lim Zhou aktiv. Zhou verurteilte die Aktionen des UNSC öffentlich und kündigte Untersuchungen in dem Fall an. Am 2. August wurden schließlich der Untersuchungsauschuss gegründet. Überraschenderweise hatte Mosambe Zambiik den Vorsitz (viele hatten auf Zhou selbst oder Erik Dunhagen spekuliert). Nach wochenlangen Anhörungen veröffentlichte der Ausschuss einen 500 Seiten starken Abschlussbericht, in dem man feststellte, dass das UNSC formal die Fassung gebrochen hatte. Doch Darjenkow ließ große Teile des Berichtes zensieren und nicht veröffentlichen, ein Fakt den Zambiik ihm immer wieder vorgehalten hat. Außerdem sprach sich der Bericht für eine Generalamnestie von meiner Person und aller beteiligten Personen aus. Darjenkow gewährte sie uns aber erst am 12. September (der Bericht und die Empfehlung lag seit einer Woche vor) und hier auch nur durch den Druck der Bevölkerung und des liberalen Flügels des Parlamentes gezwungen.
Aufgrund der anstehenden Wahl setzte Darjenkow keine Maßnahmen durch, er wollte "erst die Wahl abwarten, um nichts zu überstürzen". Diese Haltung sollte sich rächen und seine Werte stürzten auf 10% ab. In der Wahl kam er letztendlich auf 12%, das schlechteste Ergebniss für eine erneute Kandidatur eines Präsidenten in der Geschichte der VE.
Zambiik hingegen konnte durch seine sehr schnelle und gründliche Arbeit im Untersuchungsausschuss Vertrauen der Bevölkerung gewinnen und legte in den Umfragen deutlich zu.
Erik Dunhagen, bisheriger Spitzenkadidat, hielt sich überraschend bedeckt und gab kein offizielles Statement zu der Affäre. Möglicherweise hat ihn dies die Wahl gekostet, da er sehr bald auf 27% stürzte und letztendlich nur 26% der Stimmen bekam.
Nina Merchand, rechte Randfigur und Spottfigur des Wahlkampfes, schlug wohl am besten Kapital aus der Affärre. So schaffte sie es durch dauerhaftes Wettern gegen das UNSC und das "Establishment" gerade in den ehemaligen Separatisten-Hochburgen in den Grenzgebieten gute Ergebnisse einzufahren. In der Wahl brachte sie es auf 17%, mehr als selbst Darjenkow holte.

 

Selbst nach seiner Wahlniederlage reagierte Darjenkow nicht angemessen auf die ganze Affäre. Stattdessen wollte er die "Arbeit seinem Nachfolger Zambiik überlassen". Zambiik wurde schließlich am 1.12 vereidigt und wie zu erwarten "räumte er zuerst mit dem UNSC auf" (Wortlaut von ihm, nicht meiner). So führte er eine Kontrollausschuss für das UNSC ein. Diesem muss das UNSC Rede und Antwort stehen, sowie jeden Monat einen detaillierten Bericht zuschicken. Desweiteren wurde der Etat gekürzt und einige Recht beschnitten. So muss sich das UNSC jetzt für alle künftigen Projekte die Genehmigung des Parlamentes (bisher reichte die Zustimmung der Regierung, respektive des Verteidigungsministers bzw. Präsidenten). Viele sehen dies als richtigen Schritt hin zur Entmilitarisierung der Menschheit (Die Regelungen stammten noch aus den Notstandszeiten während des Dritten Weltkrieges und wurden nie geändert).
Allerdings genehmigte das Parlament Project Rogue im Nachhinein, auch wenn sie das UNSC für ihr Verhalten rügten.
Auch in der galaktischen Gemeinschaft wurde die ganze Angelegenheit mit Interesse beobachtet. Ratsherr Derisso lobte Zambiik für sein entschlossenes Vorgehen und das menschliche Volk im Ganzen. Für das UNSC fand er eher unschöne Worte ("militaristische Lügner", "Verräter") und kritisierte vorallem ihr sehr "brutales" Vorgehen. Auch einige andere Regierungen lobten Zambiik, viele waren von seiner Entschlossenheit angetan.

Überraschenderweise enthielten sich die Arcarianer komplett eines Kommentars. Doch Admiral Baker betonte, dass die Beziehungen noch immer sehr gut seien und die Verhandlungen über eine Zusammenarbeit fortgesetzt würden.

 

Insgesamt lässt sich somit festlegen, dass Zambiik größter "Gewinner" des Leaks ist und es ihm wahrscheinlich die Wahl gewonnen hat. Politisch waren Dunhagen und Darjenkow die größten Verlierer. Sorgen macht mir vor allem das sehr gute Ergebniss für Nina Merchand. Es zeigt mal wieder deutlich, dass der Konflikt des Dritten Weltkrieges noch immer nicht ausgestanden ist und die Beziehungen zwischen der Erde und ihren äußeren Kolonien noch immer belastet sind. Doch das UNSC, bisher in der Bevölkerung als "Retter" und "Beschützer" angesehen, musste einen gewaltigen Imageschaden hinnehmen. Die Etatkürzungen und die Einschränkungen werden sie eher weniger stören, viel schlimmer wird sich der Imageschaden auswirken. Es werden definitv Rekruten ausbleiben und der Rückhalt für Einsätze wird schwinden. Die PR-Abteilung wird Jahre brauchen, um wieder alles zu reparieren, sollte man den Schaden je reparieren können.

 

Das war meine zweiteilige Analyse der Folgen. Ich persönlich hoffe, dass das alles jetzt vorbei ist, da es mich doch stärker mitgenommen hat, als gedacht. Natürlich werde ich weiterhin schmutzige Geheimnisse ausgraben, da ich das als meine Pflicht ansehe.

Bis zum nächsten Beitrag!

-Kasumi